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YouTube - das richtige für mein Kind?


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Liebe Eltern-Community,

Gestern hatten wir eine interessante Diskussion mit einer Mutter zu YouTube und ihrem 10-jährigen Sohn. Es ist ein Thema, das mir sehr häufig in Elternabenden unterkommt, daher wollte ich es gerne hier auch diskutieren.
Die Mutter des 10-jährigen Volksschule-Schülers hat folgende Herausforderung: Ihr Sohn wird von den Freunden immer wieder mit Youtube-Inhalten "beschickt", die von der Mutter nicht gut geheissen werden (oft werden damit gewalthaltige Inhalte oder Spiele-Videos gemeint).
Sie hat bislang versucht, ihren Sohn von solchen Inhalten konsequent fern zu halten und zu Hause gelingt dies auch ganz gut. Doch der Gruppendruck wird immer stärker, nun steckt sie ein wenig in der Zwickmühle: Zulassen oder weiterhin verbieten?

Unsere Diskussion war dann spannend:
* Zulassen bedeutet: Als Mutter bin ich auch weiterhin Ansprechperson für mein Kind, denn das Kind muss nicht in den "Untergrund" gehen und einfach im geheimen sich diese Inhalte ansehen.
* Zulassen bedeutet: Als Mutter bekomme ich im besten Fall auch weiterhin mit, was mein Kind bewegt.
* Verbieten bedeutet: Unsere ethischen Grundsätze zu Hause werden nicht aufgeweicht und mein Kind hat eine gute Orientierung daran.
* Verbreiten bedeutet: Ich kann als Mutter den Zugang zu diesen Inhalten zumindest zeitlich begrenzen.

Was sagt Ihr? Zulassen oder verbieten? Oder welche Mischformen kann es geben?

Ich freue mich über Meinungen oder Erfahrungen!
liebe grüße barbara
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Beste Antwort von chaco01 5 May 2017, 15:21

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12 Antworten

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Hallo @saferinternet-barbara

Ich glaube, dass zu diesem Thema es keine allgemeingültigen Lösungen geben kann. Immerhin hängt es ja auch vom Alter des Kindes ab.
Youtube komplett zu verbieten dürfte sowieso ein Ding der Unmöglichkeit sein. Besser wäre wohl ein Gespräch zu führen mit dem Kind und gemeinsam die Grenzen festlegen. Aber mit dem Hintergrund, dass diese Grenzen auch kontrolliert werden.
Die Kinderschutzsoftware, die ich gerade teste, bietet da viele Möglichkeiten. Interessanterweise greift die sogar direkt bei Youtube ein und sperrt nicht jugendfreie Inhalte.
Aber die Überwachung muss dem Kind dann auch erklärt werden. Hier nicht offen sein, kann das Vertrauensverhältnis, vor allem bei jugendlichen, stören. Dann wird das Ganze kontraproduktiv.

Gruß
Christian
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Lieber Christian,
ja, ich kann nur zustimmen, es gibt da sicher keine allgemein gültigen Antworten. Es hängt stark von den Kindern und ihren Interessen ab. Und letztlich vom Alter. Je älter, desto weniger sinnvoll werden technische Lösungen sein.
Zu der von dir getesteten Kinderschutzsoftware: Viele der YouTube Videos sind ja nicht auf ersten Blick als ungeeignet zu erkennen, sie "tarnen" sich ja mit geeigneten Inhalten. Ist die Software auch in der Lage, solche Videos zu erkennen?
In einem unserer Eltern-Videos "fragbarbara"gehen wir dieser Frage nach. https://youtu.be/u9pNpbCgf1s?list=PL5Ceuvzduec_d53hN-jrvP_4KUjyEBv0K

Ist die Software für diese Frage eine brauchbare Antwort? Als wir uns Software anlässlich des Videos angeschaut haben, waren die für diese Fälle keine Lösung, aber es könnte sich ja verbessert haben...
Danke und liebe grüße barbara
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Zu der von dir getesteten Kinderschutzsoftware: Viele der YouTube Videos sind ja nicht auf ersten Blick als ungeeignet zu erkennen, sie "tarnen" sich ja mit geeigneten Inhalten. Ist die Software auch in der Lage, solche Videos zu erkennen?

Es scheint recht gut zu gehen. Aber es ist schwer zu beurteilen, ob es Schwachstellen gibt.
Ich kann ja nich alle einschlägigen und dubiosen Seiten kennen. ;););););)

Es ist aber möglich zu kontrollieren, was angesehen wurde. Es gibt einen täglichen Report und auf der Hauptseite siehst du auch, was deine Kinder angesehen haben. Das geht sogar sehr gut da ich nur auf ein Bild der Webseite in Miniformat klicken muss.:)

Daher finde ich die Software hervorragend.

Gruß
Christian
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Danke vielmals!
Du schreibst auch, dass es wichtig ist, das Vertrauensverhältnis zu den Kindern nicht aufs Spiel zu setzen. Ja, das ist definitiv so. Oft merken wir an Fällen, wo Kinder, die dann irgendeine Software "ausschalten" und Probleme bekommen, nicht wissen, an wen sie sich wenden können. Denn ihre Eltern glauben ja, dass sie diese Probleme gar nicht erst bekommen können.
Aber gerade bei jüngeren Kindern merken wir auch, dass die Kinder eigentlich selbst froh sind, wenn sie sich geschützt fühlen. Es hängt einfach stark von den Kindern ab...
liebe grüße barbara
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Hallo,

dann beteilige ich mich auch mal daran. Ein generelles Verbieten find ich insofern nicht gut da es sowieso heimlich geschieht. Auch ist nicht alles auf Youtube verwerflich.
Ich denke hier ist ein mittelmaß wohl der richtige Weg und am besten auch mal mit dem Kind gemeinsam Video anzuschauen und mit dem Kind darüber zu sprechen.
Damit verliert man weder das Vertrauensverhältnis noch wird es das Kind heimlich ohne Elterlichen Betreuung machen was bei manchen Videos sicher nicht gut ist.

Liebe Grüße,
Patrick
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Ja, Verbote bringen allerhöchsten kurzfristig etwas, manchmal müssen die aber auch sein (zB wenn es einfach überhand nimmt und die Schule etc leidet). Aber auf längere Sicht ist das "Miteinander" immer der richtige Weg. Und es ist auch gut, wenn Eltern eine gewisse Ahnung haben, was ihre Kinder anschauen. Doch - irgendwann kommen sie ins Alter, wo sie die Eltern nicht mehr mit dabei haben möchten. Sie meinen dann auch, ein Recht auf Privatsphäre zu haben. Doch das wird manchmal von Eltern anders gesehen. Es hängt auch von den Traditionen und dem Umgang miteinander ab. Persönlich finde ich, wir Eltern sollten dieses Bedürfnis nach Privatsphäre respektieren. Denn: Wenn wir uns Eltern an unsere eigene Kindheit und Jugend zurück erinnern: Auch wir kennen das aus unserer eigenen Vergangenheit: Irgendwann gingen unsere Aktivitäten unsere Eltern einfach nichts mehr an. 🙂....

liebe grüße, barbara
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Hallo Barbara,

natürlich hängt es auch stark vom Alter ab. Ab einem gewissen Alter muss man den Kindern halt vertrauen und sie auch machen lassen. Verbote und Grenzen sind natürlich wichtig fürs Kind hier muss halt einfach abgewogen werden wo man diese zieht.
Das größte Problem ist einfach, das sich viele Eltern einfach gar nicht mit den ganzen Social Media Sachen beschäftigen und auskennen und gerade in diesem Bereich werden die Eltern als solche immer mehr gefragt werden.
Den das ganze lässt sich ja von Youtube weg auch auf viele andere Social Media Bereiche erweitern.

Liebe Grüße,
Patrick
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Hallo Patrick,
ja unbedingt! Das Alter ist entscheidend. Und das Schöne ist: Wir Eltern können hier auch "mitwachsen" und einfach mit den Kindern auch unser eigenes Wissen erweitern. Und so mancher Elternteil konnte dieses Wissen dann auch beruflich nutzen 🙂. Da bedeutet aber, dass wir uns auch mit Inhalten beschäftigen, die uns Eltern von vornherein einmal nicht sooo sympathisch sind, wie Spiele, YouTuber...
liebe grüße barbara

PS gerade aktuell: das neue Musikvideo von bibisbeautypalace. Ein guter Anlass, um mit den eigenen Kindern zu reflektieren: 1 mio Dislikes auf Youtube, bei 22 mio Klicks. Wie kommt es dazu? Bibi ist schließlich eine der berühmtesten Youtuberinnen im deutschsprachigem Raum. Wie kann da Bibi reagieren? Ist das schlimm? usw...
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Hallo Barbara,

Um auf das Video von Bibi einzugehen wo ich schon auf Facebook sehr mit diskutiert habe.
Ja hier sollte man es den eigenen Kindern reflektieren speziell wenn der Wunsch kommt ich will auch so werden oder ähnliches. Am Besten auch gleich zeigen das es vielleicht nicht so angenehm ist ständig sich selbst zu fotografieren was man gerade macht.
Aber um hier weiter einzugehen. Ich vermute sehr stark das dahinter Kalkül steht. Den das Video hat Klickzahlen wovon viele Träumen. Sie ist nicht nur im deutschsprachigen Raum in den Medien damit gelandet. Daher wird sie für Firmen als Werbefigur interessanter.
Viel wichtiger ist eher den Kids klar zu machen, dass hinter den Produkten die so gerne in die Kamera gezeigt werden und die so gerne verwendet werden, Firmen stehen die hier Geld fließen lassen.

Liebe Grüße,
Patrick
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Lieber Patrick,
ja Bibi eignet sich für diese Diskussionen wirklich bestens! Was ich dazu noch empfehlen kann: Bibi macht einfach die besten Snapchat-Stories. Jeden Tag lässt sie an ihrem Leben "teilhaben". Jeden Tag, ohne Unterbrechung. Kein Wochenende, kein Urlaub ... Wenn ich das mit Kindern und ihren Erfahrungen mit ihren berufstätigen Eltern diskutiere, dann kommt manchmal ein kurzer Aha-Effekt: Nie Pause machen können! Denn viele Kinder finden, dass ihre Eltern einfach zu viel weg sind und zu wenig Zeit für sie haben.
Aber: ich finde ihre Snapchat-Stories wirklich anschauenswert! Eigentlich ist sie eine der wenigen, zumindest meiner Erfahrung nach...
liebe grüße barbara

Das Hauptproblem was ich haben ist nicht das wir nicht wollen das unser kind youtube schaut!, sondern das es uneingeschränkt funktioniert und unabhängig von der Jugendschutz Einstellung.

YouTube zu verbieten ist in unseren fall leider die einzige Lösung da unser Sohn dies schamlos ausnutz sein komplettes Umfeld ausblendet und schon ein regelrechter Junkie ist. Außerdem ist es praktisch nicht möglich dies ständig zu kontrollieren da er sofort auf nicht jugendfrei Inhalte umschalten sobald man den Raum verlässt!

Laut Gebrauchsanweisung sind wir für die passenden Inhalte verantwortlich!

Wir wollen YouTube ja nicht löschen aber es wäre schon viel geholfen wenn eine Passwort Funktion für diese auch möglich wäre.

 

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