Test: Far Cry 5 - Die Amis kommen!

  • 4 April 2018
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Benutzerebene 2
In Far Cry 5 sind es keine Zombies, keine Nazis und keine futuristischen Roboter, die es zu bekämpfen gilt, sondern einfach verrückt gewordene Amerikaner. Joseph Seed ist Anführer der Sekte „Project at Eden’s Gate“ im fiktiven Hope County, Montana, USA. Er ist davon überzeugt, dass der Weltuntergang bevorsteht und er der von Gott auserwählte Retter seiner Anhänger ist. Jeder, der sich weigert sich seinem Kult anzuschließen wird entweder unfreiwillig dazu genötigt und ins Taufwasser getaucht oder kurzerhand aus dem Weg geräumt.



Bunt und crazy
Charismatische und nicht weniger abgedrehte Bösewichte sind seit dem dritten Teil Markenzeichen der Far Cry-Reihe. Diese Attribute treffen auch auf Joseph und seine Familie zu, die mit eiserner Hand über das von ihnen beherrschte Gebiet regieren und auf den Untergang warten, um ihre „Kinder“ zu „Eden’s Gate“ zu führen um Erlösung zu finden. Bis? Ja, bis wir auf der Bildfläche auftauchen und uns dem Widerstand anschließen. Far Cry-Veteranen wissen, was sie im neuen Teil zu erwarten haben. Das Far Cry-Rad wird nicht neu erfunden, am bewährten Spielprinzip ändert sich wenig. Die paar Änderungen bringen aber angenehm frischen Wind ins Spiel.



Entdeckungsdrang
Es ist vor allem das Fehlen der Funktürme, die das Game auflockern. Statt auf einen Sendemast nach dem anderen zu klettern, um neue Gebiete der Karte aufzudecken und Missionen freizuschalten, wird man in FC 5 dazu gezwungen mit Einwohnern zu reden, Dokumente zu finden und einfach durchs Land zu laufen, fahren, schwimmen, fliegen oder gleiten. So stolpert man auf seiner Reise über einen interessanten Punkt (POI oder Point Of Interest) nach dem anderen. Man wird richtig ins Spiel gezogen und kommt von einer Mission, zu einem versteckten Schatz, zu Geiseln, die man befreien will. Irgendwann fragt man sich nur mehr: „Was wollte ich eigentlich noch mal machen?“ – ein wunderbares Gefühl. Außerdem angenehm: Die Spielwelt ist zwar groß, aber nicht zu groß. Ich bin die Art Spieler, die gern möglichst viele Missionen macht. Dementsprechend frustrierend fand ich die Masse an Aufgaben und sammelbaren Objekten auf den riesigen Maps von Assassin’s Creed oder anderen Far Cry-Teilen. Wer hat Zeit, das alles zu machen?



Solo aber nicht allein
Apropos Zeit, folgt man der Story und erledigt nebenbei einige (nicht alle) Nebenmissionen, kann man von einer Spielzeit von 25 bis 30 Stunden ausgehen. Ein Wiederspielwert ist nur gering gegeben. Am ehesten tobt man sich nach beendeter Kampagne noch ein paar Stunden im Arcade-Modus aus, der uns sogar eigene Level kreieren lässt. Wenn man mit einem Freund im Koop-Modus spielen möchte, sollte man beachten, dass dieser nur für den Host zum Spielfortschritt zählt. Der Mitspieler wird nach Verlassen der Party wieder zum ursprünglichen Zustand zurückversetzt und kann alles noch einmal spielen. Unterstützung im Kampf ist aber auch für Solozocker möglich. Im Spiel gibt es immer wieder Missionen mit Charakteren, die sich anschließend rekrutieren lassen und dem Squad beitreten können. Bis zu zwei Begleiter kann man gleichzeitig mitnehmen. Mein persönlicher Favorit: Ein Bär namens Cheeseburger, der so heißt, weil er von Besuchern der Wildstation mit Cheeseburgern gefüttert wurde, bis er Diabetes bekommen hat. Geht man zu Boden, hat man noch die Chance von seinen Unterstützern wiederbelebt zu werden. Das schafft die gelegentlich verwirrte KI zum Glück zuverlässig.



Es gibt viel zu tun
In der Welt von Far Cry 5 ist man in erster Linie damit beschäftigt einen Widerstand gegen die Sekte aufzubauen. Dies geling auf unterschiedliche Arten: Man kann Außenposten einnehmen, Eigentum des Kults zerstören, Geiseln retten oder Missionen erfüllen. Um zum Endboss Joseph vorzudringen, muss man zunächst alle drei Gebiete auf der Karte befreien. Jedes davon wird von einem anderen Familienmitglied Josephs beherrscht. Wie bereits aus den Vorgängern bekannt, kann man sich im Spielverlauf Perks freischalten, die das Leben angenehmer und spaßiger gestalten. Vor allem der Wingsuit steht in der Spaßliste ganz oben. Ein Perk, das ich jedem wärmstens empfehlen kann, lässt Spieler bei einer Schnellreise direkt aus der Luft spawnen. So kann der Wingsuit in Kombination mit dem Fallschirm sogar taktisch eingesetzt werden. Abseits vom Kampf für den Widerstand warten kurzweilige Stuntrennen, idyllische Seen voller Fische (ja, man kann angeln) und etliche Tierarten, die gejagt und gehäutet werden können. Tierhäute bringen bei Händlern besonders viel Geld, das wiederum für neue Waffen, Fahrzeuge (Jetskis, Flugzeuge, Boote, Autos etc.), Munition und Waffenskins ausgegeben werden kann.



Augenschmaus
Optisch ist Far Cry 5 ein absoluter Wahnsinn. Die bergige Waldlandschaft, die spärlich bewohnten Dörfer, die ruhigen Seen in Mitten vom Nichts, alles wirkt lebendig und liebevoll designt. Es macht wirklich große Freunde einfach durch die Gegend zu laufen und die Natur zu genießen. Die Anforderungen an die PC-Hardware hält sich dabei in Grenzen. Mein Rechner ist bereits einige Jahre alt, läuft mit 16 GB Arbeitsspeicher, einer GTX 960-Grafikkarte, einem übertakteten Intel i5 3570K-Prozessor und kann das Spiel mit durchschnittlich 50 bis 60 fps auf einem FullHD-Monitor in Ultra-Settings darstellen.


Fazit
Wer die Vorgänger der Shooter-Reihe mochte, wird mit Far Cry 5 Spaß haben. Wer schon immer mal schießwütige Amis mit ihren eigenen Waffen schlagen wollte, wird mit Far Cry 5 Spaß haben. Wer Bock auf einen Open-World-Shooter mit kurzweiligem, explosivem Gameplay und umwerfender Grafik hat, wird mit Far Cry 5 Spaß haben. Unterm Strich finde ich es lediglich schade, dass der Oberbösewicht Joseph Seed in der Story zu kurz kommt. Von der Geschichte hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, sind es doch gerade die verrückten Antagonisten, die Far Cry auszeichnen.

Zum Abschluss noch neun Dinge, die ihr in Far Cry 5 unbedingt gemacht haben solltet:
1. Einen Fisch fangen.
2. Dem Bären Cheeseburger einen gefangenen Fisch bringen.
3. Den höchsten Punkt auf der Karte besteigen.
4. Einen Nahkampf-Angriff mit einer Schaufel durchführen.
5. Mit dem Wingsuit aus einem Flugzeug springen.
6. Einen Köder auslegen und von Drogen berauschte NPC-„Zombies“ anlocken.
7. Die Alien-Waffe „Magnopulser“ freischalten.
8. Einen Helikopter-Kampf beginnen.
9. Einen Bären anzünden, der dann auf Gegner zu läuft und diese in Brand steckt.


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Benutzerebene 2
"Far cry" ist mittlerweile ein Klassiker! 😉
......Wunderschöne Landschaft.....usw. für AAA Spieler ein Muss........ In den letzten Jahren hat "UBISOFT" mit Titeln wie eben Far cry, Assassins creed usw. alles richtig gemacht......Mittlerweile sind die an "Rockstargames" angelangt...... Das ist eben das Maximum......bin gespannt was uns die Hardwarehersteller in der Zukunft bieten.....😂

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