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Aufbau eines stabilen WLAN Netzes in Einfamilienhaus

  • 29 December 2023
  • 4 Antworten
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Hallo, ich bitte um Hilfe zum Aufbau eines Wlan Systems im Einfamilienhaus meiner Eltern.

Bitte entschuldigt mein fehlendes Wissen an Fachbegriffen bzw. Ausdrücken, bin vollkommener Neuling.

Folgende Ausgangssituation:

  • Zurzeit A1 Wlan Hybrid Box im Dachgeschoß des Einfamilienhauses (Büroraum), dort an Telefonkabel (?) angeschlossen (liefert ca. 80 mbit, wenn mit PC direkt daneben im Wlan verbunden)
  • an diese Hybrid Box wurde ein Powerline Adapter angeschlossen, und im Erdgeschoß wurde dann so ein Powerline Router an die passende Steckdose angeschlossen, der aber eine sehr instabile und langsame Verbindung liefert (ca. 10mbit)
  • Der Telefonkabeleingang (über den das Internet ins Haus kommt) liegt im Keller, dort ist ein kleiner Verteilerkasten, über den verschiedene Plastikrohre in die verschiedenen Stockwerke führen (unter anderem führt da das Kabel in das Dachgeschoß, wo die Hybrid Box angeschlossen ist sowie ein Kabel zum Festnetztelefon im EG) - über die Plastikrohre könnte man theoretisch neue Kabel verlegen

meine Überlegung:

Ich bin seit langem mit dem aktuellen System, dem Speed und der Stabilität unzufrieden und hab recherchiert bzw. mir ein System überlegt - nun bräuchte ich Erfahrungswerte, ob das überhaupt so möglich wäre, wie ich mir das vorstelle: 

  • Ich könnte die Hybridbox von A1 ins EG stellen, da wo aktuell das Festnetztelefon steht, und statt dem Telefon an die Festnetzleitung anschließen.
  • von der Hybridbox ein LAN Kabel in einen PoE Injektor (damit Strom über das Lan Kabel läuft), von dort ein LAN PoE Kabel durch das Plastikrohr in den Verteiler im Keller leiten
  • In dem Verteiler einen PoE Switch installieren, von diesem verschiedene PoE Kabel in die jeweiligen Stockwerke durch die Plastikröhren verlegen bzw. verlegen lassen 
  • Im jeweiligen Stockwerk dann Mesh-Accesspoints (zb. von Ubiquiti) an die jeweiligen PoE Kabeln aus dem Switch im Keller stecken (die dann darüber über Strom versorgt werden)

So die Überlegung. Bitte daher um Hilfe, ob so ein System Sinn machen würde, kompletter Blödsinn ist, ich einen Bestandteil vergessen habe oder ob es einfachere Lösungen (zb Mesh System von A1) gäbe bzw. mehr Sinn machen würden. Vielen Dank für die Hilfe - bin über jede Antwort dankbar!

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Beste Antwort von Grisu 29 December 2023, 10:42

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4 Antworten

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Ich hab deine Überlegungen nicht ins Detail verfolgt, da ich zu Beginn schon das Problem dabei erkenne (oder es zu erkennen glaube).

Die Hybridbox ist vermutlich am Dachboden platziert, um besseren Mobilempfang zu haben, der im EG vermutlich zu massiveren Problemen führt und den Vorteil von Hybrid ins Gegenteil verkehrt wenn der Empfang nicht gut ist. Da bleiben dann oft schlechtere Bandbreiten als über reines DSL übrig.

Auch soltle man sich von PowerLAN möglichst verabschieden und wo es geht vermeiden.

Da du in der glücklichen Lage bist ggf. Kabel einzuziehen in jedes Stockwerk nutze das.

Mein Vorschlag wäre:

Telefonleitung wie vorhanden vom Keller in den Dachboden verlängert lassen und dort auch das Modem belassen, solange ihr Hybrid (also auch Mobilfunk) nutzt.

Von dort mit LAN runter in den Keller und weiter ins EG. Dort einen guten Repeater hinstellen, der die Wohnung versorgt. Der soll natürlich über LAN mit dem Modem verbunden sein als Backhaul.
Mesh brauchts dazu keines, stört aber auch nicht wenn du dir ein Mesh-System im EG verbauen möchtest, Master muß halt seine Backhaul-Anbindung zum Modem über LAN bekommen.

Bei reinem DSL (oder später vielleicht einmal Glasfaser) sollte das Modem gleich im EG hinkommen.

Weiß ja nicht wie groß das Haus ist und wieviele Stockwerke.
Natürlich kannst deine Überlegungen weiterverfolgen mit PoE Versorgung der Mesh-Repeater für jedes Stockwerk.
Dann würd ich aber die “Zentrale” dafür im Keller machen, wo quasi alles zusammenkommt.
Also mit LAN vom Dachboden in den Keller zu einem Switch mit PoE Ausgängen und von dem in die Stockwerke zu den Mesh-Repeatern via LAN.

Vielen Dank für die Antwort.

Kannst du das noch weiter ausführen, warum man es mit dem PowerLan besser lassen soll?

 

Das HybridModem wurde hauptsächlich am Dachboden platziert, da dort das Büro ist. Aber wahrscheinlich hast du recht, und der LTE Empfang wäre im EG nicht ausreichend. Ist auch eine gute Idee mit dem Lan Kabel ins EG, und dort einen Repeater hinstellen - hab bis jetzt nur von repeatern gehört, die sich wireless mit dem Hauptrouter verbinden - kannst du da ein gutes Gerät empfehlen, das über Lan mit dem Modem geht?

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Kannst du das noch weiter ausführen, warum man es mit dem PowerLan besser lassen soll?

 

Weil das Signal nicht einfach von Steckdose A zu Steckdose B geschickt wird, sondern durch den gesamten Stromkreislauf. Und jedes Gerät das Strom zieht kann eine Schwankung ins Signal bringen wodurch die Bandbreite nicht einfach nur leidet, sondern - und das ist viel schlimmer - schwanken tut. Unterm Strich sind PowerLAN Lösungen unzuverlässig mehr noch, weitaus sogar, als WLAN.

 

Die Krux ist, man kauft es als Lösung und denkt sich “hey, keine Ahnung was die alle haben, das funktioniert doch prima” aber einige Zeit später, n Gerät das unsauber den Strom aus der Dose zieht, weil alt oder ineffizientes Netzteil, es kommen Geräte dazu, neue Waschmaschine etc. und mit der Zeit ist PowerLAN ziemlich im Keller mit der Leistung.

 

PowerLAN ist damit eine Nischenlösung, welche nur bei 0 Alternativen eingesetzt werden sollte.
Wurde aber beworben hoch 3 mit “einfach anstecken und los surfen” etc. dass es “gängig” geworden ist.

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Ist oftmals eine Störquelle, insbes. heutzutage mit alle den LED und sonstigen Schaltnetzteilen. Wenn da eins spinnt (merkt man meist gar nicht da das Gerät ja noch geht) geht das LAN in die Knie.
Obendrein ist es nur Half-Duplex und nicht Voll-Duplex (wie LAN, es wird also immer nur in eine Richtung übertragen, dann wieder in die andere usw.).

Es geht nichts über LAN-Kabel Verbindungen.

Viele Mesh-Systeme sind so aufgebaut, daß der Master über LAN mit dem Modem verbunden ist und die restlichen über WLAN, optional gibts auch solche die für alle auch LAN ermöglichen.

Ich hab AVM im Einsatz, aber weil auch das Modem bereits eine Fritzbox ist und somit die Mesh-Master Funktion bereits übernimmt. Ich denke die Ubiquity sind sicher keine schlechte Wahl, mußt halt schaun ob die auch über LAN angebunden werden können, ist immer viel besser als nur über WLAN, da der Backhaul dann den Funk nicht belastet (und somit nicht abwechselnd zum Client und Master übertragen muß sondern die gesamte Funkkapaziät nur zu den Clients gerichtet ist).

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