Mit "The Crew 2" durch die USA düsen - macht das Spaß?


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Mit dem Auto durch die USA rasen? Geil. Mit dem Auto und dem Boot durch die USA rasen? Noch geiler. Mit Autos, Booten und Flugzeugen durch die USA rasen? Das gibt’s in „The Crew 2“. Das neue Rennspiel von Ubisoft will mit abwechslungsreichen Rennen überzeugen, die einen sekundenschnellen Wechsel des Vehikels erlauben. Ich habe mir das Spiel genauer angesehen.



Belanglose Story
Im Jahr 2018 erhalten Rennfahrer keine Erfahrungspunkte mehr um besser und beliebter zu werden, sie sammeln Follower. Die Story von „The Crew 2“ ist zwar ziemlich belanglos, soll hier aber dennoch kurz erwähnt werden: Wir starten als No-Name unsere Rennkarriere und wollen ganz hoch hinaus. Im Zuge dessen werden nach abgeschlossenen Rennen neben neuen Fahrzeugteilen und Geld auch Follower generiert, die uns neue Events und Meisterschaften freischalten. Ziel ist es, alle vier Champions ihrer jeweiligen Klasse (Street Racing, Offroad, Freestyle und Pro Racing) zu besiegen, zur Legende zu werden und Kult-Status zu erreichen.



Große Welt, wenig zu tun
Um von Event zu Event zu gelangen kann man sich in der offenen und riesigen Spielwelt komplett frei fortbewegen. Man hat dabei jederzeit die Wahl aus Flugzeug, Boot oder Auto. Der Wechsel gelingt innerhalb weniger Sekunden und überall. Selbst wenn man gerade mehrere hundert Meter in der Luft fliegt, kann man zum Auto oder Boot wechseln, muss dann allerdings warten bis das Vehikel den Boden erreicht hat. Um von einer Seite der Map zur anderen zu kommen dauert es gut und gerne eine halbe Stunde mit dem Flugzeug – an Land oder zu Wasser sogar noch deutlich länger (bis zu drei Stunden). Das klingt erstmal toll, leider fehlt es in der Spielwelt aber an motivierenden Interaktionsmöglichkeiten und nachdem stupides Geradeausfahren mit der Zeit auch langweilig wird, springt man früher oder später nur noch per Schnellreise von einem Rennen zum nächsten. Das heißt nicht, dass es gar keine Nebenaufgaben gibt. Radarfallen, Slalom-Herausforderungen oder Foto-Challenges kommen nur leider zu selten vor.



Auf die Plätze…
Die abwechslungsreichen Rennen stellen das Highlight von „The Crew 2“ dar und sind super an die jeweilige Fahrzeugklasse (beispielsweise Drift-Auto, Motorrad oder Formel-1-Wagen) angepasst. Die Steuerung von Autos, Flugzeugen und Booten ist intuitiv und sowohl mit Controller (meine Empfehlung) als auch Maus und Tastatur schnell erlernbar. Insgesamt stehen uns 200 lizenzierte Fahrzeuge von 58 verschiedenen Marken zur Auswahl. Möglichkeiten diese zu "tunen" gibt quasi nicht. Lediglich Farbe und Sticker lassen sich ändern. Etwas nervig in den sonst spannenden und einsteigerfreundlichen Rennen ist die so genannte „Gummiband-KI“: Egal, wie gut man fährt, die Gegner sind uns immer dicht auf den Fersen und nutzen Fahrfehler unmittelbar aus. Auf der anderen Seite können auch große Rückstände leicht wieder aufgeholt werden, da die KI – wie ein Gummiband – auf uns wartet.



Multiplayer
Obwohl der PvP-Modus (Spieler gegen Spieler) noch bis Dezember auf sich warten lässt, kann man schon jetzt mit seinen Freunden auf Spritztour gehen. Im Online-Modus vereinen sich bis zu acht Spieler, die entweder einfach gemeinsam durch die Landschaft fetzen oder in Herausforderungen gemeinsam als Team antreten. Gewinnt ein Spieler aus dem Team, zählt der Erfolg für die ganze Crew.



Bezauberndes Ambiente
Die Fahrt durch die USA fühlt sich im wunderschönem Ambiente sehr gut an. In alternierendem Tag-Nach-Wechsel rasen wir an amerikanischen Wahrzeichen wie Mount Rushmore oder der Freiheitsstatue vorbei und genießen Berge, Wälder, Wüsten, Seen und Meere. Etwas trocken und leer wirken hingegen die Städte. Hier steht ein graues Hochhaus neben dem anderen – richtiges Großstadtfeeling kommt, auch aufgrund der eher seltenen Passanten, leider nicht auf. Unterschiedliches Wetter oder Untergründe haben nur einen geringen Einfluss auf das Fahrverhalten. „The Crew 2“ ist mehr Aracde-Rennspiel als Realismus-Simulation. Nitro lädt sich automatisch wieder auf, Gegner und Banden können als Kurvenhilfe missbraucht werden und Gegenstände wie Laternen oder Busstationen werden einfach umgefahren, wenn sie im Weg stehen.



Das Beste kommt zum Schluss
Im Laufe der Geschichte stehen wir insgesamt neun Mal vor der Herausforderung, besondere Events der „Live Xtrem Series“ zu gewinnen. Bei diesen Rennen kommt alles zusammen, was „The Crew 2“ zu bieten hat. Während der langen Rennen wechselt der Spieler bis zu drei Mal den Fahrzeugtyp automatisch an bestimmten Punkten (beispielsweise vom Auto ins Boot) und muss sich sofort an die neuen Gegebenheiten anpassen.



Fazit
„The Crew 2“ macht in meinen Augen sehr viel richtig. Dennoch findet sich zu fast jedem Punkt ein nicht zu vernachlässigendes Aber. Die Spielwelt ist groß und lädt zum Entdecken ein. Der Wechsel zwischen Autos, Booten und Flugzeugen gelingt schnell und bringt Pep ins Gameplay. In der Open-World fehlt es jedoch an interessanten Nebenaufgaben. Die Rennen sind abwechslungsreich, Fahrzeuge lassen sich intuitiv steuern und das Fahren macht Spaß. Leider macht die Gummiband-KI wieder einen guten Teil des Spielspaß zu Nichte. Der Multiplayer-Modus ist eine gelungene Ergänzung im Spiel – der volle Umfang (PvP) ist allerdings erst ab Dezember 2018 spielbar.

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