Apple "Gather round" Keynote

  • 13 September 2018
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Ich wurde vom A1Community Team vergangene Woche gefragt, ob ich etwas über das Event schreiben möchte. Über 24 Stunden nach dem Ereignis und nachdem ich einige Videos über die Neuheiten gesehen habe, mit verschiedenen Meinungen, ist mein Beitrag dazu nun fertig:


Apple hat auf dem gestrigen „Gather Round“ Event (12.09.) ein paar Neuheiten vorgestellt. Alle neuen Hardware-Produkte sind aus dem Persönlichen Bereich, da diese immer am Körper mit dabei sind. Neben einem iPhone X Nachfolger, gab es auch eine Max Edition zu bestaunen und ein günstigeres & farbenfroheres Modell im iPhone X Design. Die Apple Watch wurde mit der Serie 4 ebenso neu aufgelegt.

Angefangen hat die Präsentation zunächst einmal mit einem lustigen Eröffnungsvideo, wofür Apple mittlerweile schon bekannt ist. In dem Video hat eine junge Frau die Aufgabe einen wichtigen Koffer rechtzeitig zur Präsentation, ins Steve-Jobs-Theater, zu bringen. Eine Überraschung dafür dabei aber auf keinen Fall fehlen



Apple Watch Series 4

Den Anfang hat die Apple Watch gemacht. Mit der ihr soll man immer verbunden bleiben, aktiver sein und gesünder leben. Zudem handelt es sich, laut Apple, bei der Apple Watch um die Nummer 1 Smartwatch.



Was wurde nun für die vierte Generation alles verbessert? Die äußerlich auffälligste Veränderung betrifft das Display, welches nun über 30% größer ist, als beim Vorgänger. Zudem kommt die neue Anzeige mit abgerundeten Ecken daher. Aus den 38mm und 42mm Modellen wurde nun ein 40mm und ein 44mm Modell, wobei die Rahmen dennoch deutlich kleiner sind. Um den gewonnenen Platz am Display ausnützen zu können, wurden neue Komplikationen vorgestellt und ein Watch-Face, welches bis zu acht Komplikationen auf einmal anzeigen kann. Dazu gibt es jetzt neue Atmen Watch-Faces und neue dynamische Watch-Faces, welche mit dem Displayrand interagieren. Die Digital Crown wurde ebenso überarbeitet und bietet nun ein Haptisches-Feedback, wobei gleichzeitig der Mechanismus der Digital Crown um 30% verkleinert wurde. Die neue Keramik- und Saphirglas-Bodenplatte soll bei der LTE Version nun einen deutlich besseren Mobilfunkempfang ermöglich. Im inneren der Series 4 steckt der neue 64 bit Dual Core S4 Chip, welcher bis zu zwei Mal schneller sein soll als der S3.

Mit dem nun 50% lauteren Lautsprecher sollen Telefongespräche und Siri Feedback noch besser zu hören sein. Mit dem verbesserten Beschleunigungssensor und Gyroskop kann die vierte Generation der Apple Watch nun Fallen erkennen und automatisch die Notruffunktion anbieten. Nach einer Minute Inaktivität wird die Uhr allerdings von selbst einen Notruf starten. Mit Daten des optischen Herzsensor benachrichtigt die Series 4 einen nicht mehr nur bei einer zu hohen Herzfrequenz, sondern auch bei einer zu niedrigen Frequenz. Auch ist ein Elektrokardiogramm verbaut, welches allerdings, zusammen mit der Funktion bei einer unregelmäßigen Herzfrequenz den Nutzer zu benachrichtigen, vorerst einmal nur in den USA zugelassen wurde. Der Eingebaute Akku wird wie beim Vorgänger bis zu 18 Stunden Laufzeit bieten, wobei der Akku bei Workouts länger durchhalten soll.

Die Apple Watch Series 4 wird ab dem 14.9. für ab 429€ vorbestellbar sein. Erscheinen wird die GPS Version mit Aluminiumgehäuse in den Farben Silber, Space Gray, und Gold. Die Stainless-Steel Version mit LTE in den Farben Gold, Weiß und Schwarz wird leider aktuell nicht den Weg nach Österreich finden. Allerdings gibt es schon Hinweise, dass Team Magenta die LTE Version in Zukunft ins Portfolio aufnehmen könnte. Natürlich werden alle alten Armbänder weiterhin kompatibel sein und es wurden neue Hermés Lederarmbänder, sowie auch ein neues Nike+ Armband gezeigt. Ausgeliefert wird die Series 4 ab dem 21. September.




iPhone XS und XS Max

Laut Apple ist das iPhone X das Nummer 1 Smartphone mit 98% Kundenzufriedenheit. Nun kommen der Nachfolger und der große Bruder dazu.


Die neuen iPhone XS Modelle stellen nur ein kleines Update im Vergleich zum iPhone X da. Das Gehäuse soll nun mehr aushalten, durch einen verbesserten Edelstahlrahmen, härteres Glas und einer stärkeren IP68 Zertifizierung. Das XS behält das 5,8“ Super Retina Display des iPhone X, während mit dem 6,5“ Display im XS Max noch mal eines oben draufgesetzt wurde. Neben der Größe und Auflösung unterscheiden sich die beiden Panels jedoch nicht. Die Lautsprecher wurden überarbeitet und bieten nun ein breiteres Stereo-Spektrum. FaceID soll das Gerät nun schneller entsperren, als es beim iPhone X noch der Fall war. Angetrieben werden die iPhone XS Modelle vom neuen A12 Bionic Chip. Dabei handelt es sich um einen 7nm SoC (System on a Chip) bestehend aus einer Hexa-Core CPU mit zwei Hochleistungskernen (15% schneller; 40% effizienter) und vier Energiesparkernen (50% effizienter), einer 50% schnelleren GPU mit vier Kernen und einer Neural Engine mit nun acht statt zwei Kernen (5 Billionen statt 600 Milliarden Operationen pro Sekunde). Dank des neuen Chips ist nun Maschine Learning in Echtzeit möglich. Es wurden außerdem einige Demos von Apps und Spielen gezeigt, welche die Leistung des neuen SoC in Anspruch nehmen.


Beim Kamerasystem gibt es nicht viele Verbesserungen. Die Hauptkamera auf der Rückseite hat einen leicht besseren Sensor bekommen, wie auch die Front Kamera, wobei sich Auflösung und co nicht verändert haben. Auch der Blitz wurde leicht überarbeitet. Auf der Softwareseite der Kamera hat sich jedoch einiges getan. Mit Smart HDR nimmt sich Apple Google als Vorbild, und kombiniert nun noch mehr Fotos, sowie auch Maschine Learning, um noch bessere Bilder erzeugen zu können. Bei Porträt-Aufnahmen kann man nun im Nachhinein die Tiefenunschärfe nachjustieren. Videoaufnahmen und deren Ton sollen nun noch besser sein, als noch beim iPhone X. Die Akkulaufzeit hat sich nur marginal verbessert beim iPhone XS im Vergleich zum X, mit der halben Stunde mehr. Das XS Max hält nun aber eineinhalb Stunden länger durch als das iPhone X.


Für den Globalen Markt kommen die neuen iPhone XS Modelle mit einer eSIM zusätzlich zum nano-SIM Schacht und ist Dual-SIM fähig. Für China wird es Sonderausführungen geben mit Platz für zwei nano-SIMs. In Österreich wird T-Mobile exklusiv die eSIM unterstützen. Außerdem ist Apple nun endlich im Gigabit LTE Zeitalter angekommen. Zwar haben wir hier in Österreich keine LTE-Netze, welche so hohe Geschwindigkeiten unterstützen, aber mit den neuen Modem können nun auch die LTE-Netze hierzulande etwas besser genutzt werden. Die iPhone XS Modelle kann man ab morgen dem 14.9 um 9:01 vorbestellen für ab 1149€ (XS) oder ab 1249€ (XS Max). In der Maximalkonfiguration mit 512 GB Speicher kosten diese Handys 1549€ (XS) oder 1649€ (XS Max). Ausgeliefert werden die Geschwister ab dem 21.9. in den Farben Silber, Space Gray und Gold.




iPhone XR

Mit dem iPhone XR wird der Home Button, zumindest mal bei iPhones, zu Grabe getragen, denn nun hat auch das „günstige“ iPhone Face-ID. Alles in allem ist das XR ein größeres iPhone X mit besseren Innereien, aber schlechterem und gleichzeitig größerem Display und keine Tele-Kamera. Das R des XR könnte, wenn man es mit dem iPhone XS vergleicht, für „reduced“ (reduziert) stehen.


Das iPhone XR bietet dieselben Kameras, wie das XS, abzüglich der zweiten Tele-Kamera auf der Rückseite. Aber trotzdem kann man den Porträt-Modus, dank des A12 Bionic Chip, mit nur einer Kamera nutzen. Auch hier hat Apple sich etwas von Google (Pixel 2) abgeschaut. Das Display ist mit 6,1“ zwar reichlich groß, aber es handelt sich dabei um ein „Liquid Retina“ LCD-Display (anstelle eines OLED) ohne HDR & ohne 3D Touch und mit reduzierter Auflösung. Anstelle von 3D Touch findet sich nun allerdings Haptic Touch, welches mit dem MacBook Pro Touch-Pad vergleichbar sein soll. Durchhalten soll das iPhone XR um eineinhalb Stunden länger als das 8er. Der Rahmen des XR besteht aus 7000 Serie Aluminium anstelle von Edelstahl.


Das iPhone XR kommt in den Farben Weiß, Schwarz, Blau, Gelb, Koralle und Rot und kann ab dem 19.10. um 9:01 vorbestellt werden für ab 849€. Beim XR handelt es sich ebenso um ein Dual-SIM Gerät mit eSIM, aber ohne Gigabit LTE Unterstützung.



Es gab auch noch ein paar Updates im Bereich Software:

Der HomePod und das Apple TV 4K werden ab dem 17.9. Updates mit neuen Features erhalten. WatchOS 5 wird ebenso ab dem 17.9. für alle unterstützten Modelle zur Verfügung stehen. iOS 12 wird für alle entsprechenden Geräte ab dem 2013 Baujahr auch ab dem 17.9. ausgerollt. MacOS Mojave wird dann eine Woche später ab dem 24.09. zum Download bereitstehen.




Nun noch ein paar Worte von meiner Seite:

Der Hype vor dem Event war groß, der Großteil der Neuerungen schon längst bekannt. Mit den neuen iPhones hat Apple nicht nur den Home-Button in ihren Telefonen zu grabe getragen, sondern auch den Kopfhöreranschluss. Denn der Lightning auf 3,5mm Klinke Adapter ist nun nicht mehr im Lieferumfang enthalten (und das bei Telefonen ab 849€). Apple hat nach Google nun auch gezeigt, dass es für Porträt Bilder keine zweite Kamera braucht. Die neuen iPhones sind auch weiterhin schmerzlich teuer, besonders da wird hier in Österreich (auch wenn man Steuern einrechnet) einen nicht zu knappen Aufpreis zahlen, im Vergleich zu den US Preisen. Bei Samsung zum Beispiel kostet das Note9 UVP 999$ und 999€, wobei Sie damit sogar eine etwas geringere Gewinnmarge in Europa haben. Das sehr bunte iPhone XR wird zur Weihnachtszeit wohl ein relativer Hit werden, da es eben ein besseres iPhone X in „günstig“ ist. Auf jeden Fall viel ist das XR deutlich vielversprechender als das 5C vor fünf Jahren. Auffällig ist, dass Apple auf einigen Marketing-Bildern die Notch (Einkerbung) gekonnt versteckt. Zur Apple Watch kann ich an dieser Stelle relativ wenig sagen. Zwar nutze ich eine Smartwatch (Huawei Watch), aber die Sport-Features hauen mich persönlich nicht vom Hocker, da ich auch meine aktuelle Uhr nicht dafür verwende. Auch dass das Display nun abgerundete Ecken hat ist für mich, jemand der eine Uhr mit rundem Display gewohnt ist, keine Offenbarung. Die Notruf Funktionen erachte ich jedoch als äußerst sinnvoll. Alles in allem gab es einige Gute Updates der persönlichsten Apple-Produktlinien, welche allerdings deutlich überhypt waren. Für alle die Mac Hardware oder, wie ich, neue iPad Pros sich erhofft haben wurden enttäuscht, aber vielleicht kommt da noch etwas im Oktober dazu.


Hands On:

Quellen:
apple.com/at
apple.com
Livestream (Aufzeichnung)
pcmag.com (Cover Bild)
YouTube

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