ich möchte mich auch Mal, an einem kleinen Game Review, versuchen. In diesem Fall dreht es sich zwar nicht um ein Spiel, aber um eine Möglichkeit Spiele, auf weniger potenter Hardware, flüssig spielen zu können. Der Service befindet sich allerdings erst in einer Beta.
Nvidia GeForce Now
Nvidias Cloud-Gaming Service mag einigen von euch schon ein Begriff sein. Schon seit vielen Monaten können MacOS nutzen diesen Dienst testen. Als dann zur CES dieses Jahr angekündigt wurde, dass die Beta auf Windows User erweitert wird, habe ich mich sofort registriert. Es hat allerdings über eineinhalb Monate gedauert, bis ich endlich meinen Aktivierungscode bekommen habe. Nun habe ich den Service, die letzten paar Tage, ausführlich ausprobieren können und somit kann ich euch verraten, ob man damit was anfangen kann oder nicht.Mit Geforce Now soll jeder weiniger leistungsstarke Computer (Mac/Windows) zum Zocken genutzt werden können. Dafür werden Server verwendeten, welche mit Nvidia Grafikkarten ausgestattet sind, auf welchen die Spiele berechnet werden, sodass nur mehr das fertige Bild, via Remote-Desktop, an den schwachbrüstigen PC übertragen wird. Die Verzögerung, zwischen der Eingabe und der Reaktion des gestreamten Spiels, ist sehr gering und fühlt sich fast so an, als ob es nativ auf dem Rechner vor einem laufen würde (aber dieser Rechner ist nun ein High-End Gaming Computer). Anmerken muss ich hierbei noch, dass ich nicht die idealste Testumgebung hatte, wodurch es durchaus sein kann, dass es unter besseren Bedingungen noch besser läuft. Denn bei meiner Konfiguration könnte ich des Öfteren eine reduzierte Übertragungsqualität feststellen (reduzierte Auflösung) und auch der Ton hatte hin und wieder Aussetzer. Mit einem vollverkabelten min 50 Mbit/s Internetanschluss, könnten aber auch diese beiden Kritikpunkte beseitigt werden.
Die (Netzwerk)-Anforderungen:
Für GeForce NOW ist eine Internetverbindung mit einer Downloadgeschwindigkeit von 25 Mbit/s erforderlich. Wir empfehlen mindestens 50 Mbit/s.Du benötigst eine kabelgebundene Ethernetverbindung oder einen WLAN-Router mit 5 GHz.
Weitere Systemanforderungen sind hier nachzulesen.
Meine Testumgebung:
Laptop: Core i5-6300u & GT940mInternet Zugänge: 30 Mbit/s LTE-Internet Zugang über W-Lan ac, ~25 Mbit/s Kabel-Internet Zugang über W-Lan ac.
Die Spiele
Neben der Infrastruktur braucht man, fürs Could Gaming, auch Spiele, die in der Ferne berechnet werden sollen. Unterstützt werden hierbei die Plattformen Steam, UPlay, Battle.net und andere. Voraussetzung um Spiele, über diesen Service, spielen zu können ist, dass man sie besitzt. Offiziell sind nicht alle Steam-Spiele spielbar, aber man kann diese Limitierung etwas umgehen. Dies ist möglich, indem man ein anderes Steam-Spiel auswählt (welches man nicht besitzt) und anstelle im Steam-Client das eigentlich ausgewählte Spiel zu laden, aus seiner Steam-Bibliothek ein anderes Spiel installiert. Jedoch wird das Spiel dann nicht, zum schnelleren Starten, in die Geforce Now Bibliothek aufgenommen, und man muss das Spiel jedes Mal aufs Neue herunterladen. Auch für diejenigen, die die PTR Version, von diversen Blizzard Spielen, spielen wollen habe ich schlechte Nachrichten, denn es geht leider einfach nicht.Das Cloud Set-Up
Manche von euch dürfte es wohl auch interessieren, welche Hardware, Software, usw. das Cloud Gaming ermöglicht. In den Servern steckt ein Intel Xeon E5-2697 v4 (18c/36t, davon 8t für eine VM, @2,3GHz) und eine Nvidia Tesla P40. Auf der Hardware läuft, als VM, eine sehr eingeschränkte Version von Windows Server 2012 R2, auf welcher, neben den Spielen & Launchern/Stores, noch die Eingabeaufforderung, ein eingeschränkter Datei-Explorer und eine modifizierte Version von Google Chrome läuft. Wenn man in dem beschnittenen Browser einen Speedtest aufruft, läuft wohl jedem das Wasser im Mund zusammen. Geschlagene 2 Gbit/s im Download und Upload stehen einem zur Verfügung. Allerdings erreicht man diese Werte nur mit bestimmten Servern am anderen Ende. Auch hängt die Bandbreite von der Uhrzeit ab (am Abend wird es langsamer), aber es sind praktisch immer zumindest 1 Gbit/s in beide Richtungen erreichbar.Ein paar Screenshots (zum Aufklappen Klicken):
Benchmarks
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, die Performance des Could Gaming PC unter die Lupe zu nehmen. Dabei habe ich ein paar kostenlose Benchmarks genutzt, welche es auf Steam zum Downloaden gibt. Verglichen habe ich die Ergebnisse mit jenen, welche mein eigener Gaming PC ausgespuckt hat. Dieser hat einen Intel Core i7-4790 (non k) und eine Nvidia Geforce GTX 970.Zuerst habe ich Mal den Steam-VR Performance Test angeschmissen. Dieser kennzeichnete beide Systeme als „Bereit“. Wobei mein persönlicher Rechner sich im unteren Drittel von „Bereit“ ansiedelt und der Cloud Computer an der Obergrenze dieser Skala anstößt.
Die genauen Ergebnisse (zum Aufklappen Klicken):
Cloud PC:
Dann habe ich das Resident Evil 6 Benchmark Tool auf beiden Systemen laufen lassen. Zu meinem Erstaunen schnitt der Online-Computer schlechter ab als mein eigener, bei identischen Einstellungen. Um es in Zahlen auszudrücken, mein PC erreichte ~16800 Punkte und der Cloud PC ~15400 Punkte.
Die genauen Ergebnisse + Benchmark-Einstellungen (zum Aufklappen Klicken):
Geforce Now Server:
Die Benchmark-Einstellungen:
Auch wollte ich den Star Swarm Stress Test ausprobieren, doch die Verbindung, zum Geforce Now Server, ist jedes Mal gleich nach dem Test abgebrochen, da das Ergebnis als Textdatei ausgegeben wird.
Zuletzt habe ich dann noch den Speedometer Browser Benchmark laufen lassen. Da erreichte der Cloud Gaming Computer ~60 Runs/Minute, während mein Gaming Rig ~92 Runs/Minute (gut 50% mehr Runs/Minute) schaffte.
Die genauen Ergebnisse (zum Aufklappen Klicken):
Cloud Computer:
Die Benchmarks sind sich nicht unbedingt einig, welches, der beiden Systeme, besser ist. Genau das gleiche kann man auch bei den Spielen beobachten. Manche laufen besser in der Cloud, während andere auf meiner Hardware besser performen.
Fazit
Mit Geforce Now kann man nicht besonders leistungsstarke Computer fit fürs Zocken machen. Auch wenn der Service noch in einer Beta-Phase ist, läuft er bereits sehr gut. Das ist aber auch der Knackpunkt es ist noch eine kostenlose Beta und man weiß nicht wann Nvidia den Dienst kostenpflichtig machen wird. Auch der Preis ist noch nicht bekannt, doch da es Geforce Now als Bezahlservice bereits für die Nvidia Shield Konsole gibt, für 10€ im Monat, wird sich der Preis der Windows/MacOS Version wohl daran orientieren. Dazu kommt das Manko, dass man eine relativ gute Internetverbindung braucht. Besonders für kompetitive Multiplier-Spiele sollte man seine Finger, mehr als jemals zuvor bei solchen Spielen, von Mobilfunk oder W-Lan lassen, um die Verzögerung möglichst gering zu halten.Ein Video-Bericht zu GeForce Now:
Ein Video zum Thema Cloud Gaming:
Wie findet ihr das Cloud Gaming Konzept? Habt ihr GeForce Now oder ähnliche Dienste schon ausprobiert? Würdet ihr so einen Service zum Daddeln nutzen?