Kettenbriefe - eine Herausforderung für Kinder von 7-12 Jahre

Am gestrigen Elterngespräch kam es wieder einmal auf: das Thema Kettenbriefe. Konkret geht es dabei um solche, die via WhatsApp verschickt werden und angsteinflößende Inhalte haben. Da ist von Monstern die Rede, die unter dem Bett schlafen, von toten Mädchen, die einen in der Nacht umbringen werden oder es sind Warnungen, die eigene Mutter könnte sterben, wenn man den Kettenbrief nicht weiterschickt.

Kindern machen diese Kettenbriefe große Angst. Sie können den Inhalt oft nicht einschätzen oder trauen ihren Einschätzungen nicht. Frei nach dem Motto: „Sicher ist sicher“ schicken sie solch angsteinflößende Kettenbriefe oft gegen ihr eigenes Wissen weiter. Weil: Letztendlich sind sie sich nicht ganz sicher. Was ist, wenn es doch stimmt? Was ist, wenn die eigene Mama krank wird, nur weil man selbst den Kettenbrief nicht weitergeschickt hat?

Für Eltern ist es gar nicht so einfach, hier für die Kinder unterstützend zu agieren. Wir kennen zwar alle Kettenbriefe aus unserer eigenen Kindheit und Jugend, doch diese waren weniger bedrohlich und kamen vor allem zu anderen Zeiten.

Wie kann ich als Elternteil also reagieren, wenn mein 9-jähriges Kind um 11 Uhr am Abend aus dem Zimmer kommt, weil es nicht schlafen kann? Zuerst einmal: Nicht schimpfen, denn das hilft einem Kind nicht, das ja eigentlich schlafen möchte, aber nicht kann. (Vielleicht, weil im Kettenbrief stand, dass es um Mitternacht umgebracht werden wird oder „mit Messern beschossen“ werden wird.) Unser Kind braucht jetzt Unterstützung zum Einschlafen: Trost, die Versicherung, dass es sich bei Kettenbriefen um Lügen handelt oder einen Platz im elterlichen Bett, je nachdem. Das Schimpfen und ähnliches hat dann Zeit bis Morgen.

Näheres zum Thema:
https://www.saferinternet.at/news/news-detail/article/mein-kind-erhaelt-kettenbriefe-in-whatsapp-wie-soll-ich-reagieren-620/